Die Verkostung des Weines aus dem Jahrgang 1982 gibt Einblick in ein Jahr mit einer Rekordernte im deutschen Weinbau, die aufgrund von Mengenregulierungen in dieser Form einzigartig blieb. Die Ernte dieses Jahres übertraf alle Erwartungen, wie eine alte Winzerweisheit beschreibt: Bei geringem Mostertrag fällt die Ausbeute oft noch geringer aus als erwartet, doch bei hohem Ertrag wird die Menge häufig noch höher als angenommen.

Im Gegensatz zum verregneten und ertragsschwachen Jahr 1980, in dem teilweise nur 10 Hektoliter pro Hektar geerntet wurden, brachte der Jahrgang 1982 mit seinem idealen Sommerwetter außergewöhnlich hohe Erträge. Beispielsweise erreichten die Erträge beim Müller-Thurgau über 250 Hektoliter pro Hektar, beim Gutedel und Elbling mehr als 300 Hektoliter pro Hektar und beim Morio-Muskat weit über 280 Hektoliter pro Hektar.

Allerdings führte diese Rekordernte gemäß dem Menge-Güte-Prinzip nicht zu großen Weinen. Die Weine des Jahrgangs 1982 waren zwar glatt und harmonisch, wie der zur Verkostung stehende Wein zeigt, der auch eine leichte Firne aufweist. Sie erreichten jedoch nicht die Vollreife, die bei niedrigeren Erntemengen möglich ist.

nach G. Neitzer – Die perfekte Weinprobe

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